Die kubanische Regierung
hat die us-amerikanischen Behörden kritisiert, die gestern kubanischen Intellektuellen
die Einreise in die Vereinigten Staaten verweigert hatten, um an einer Tagung über
die Sowjetunion teilzunehmen. Als Gegenmaßnahme verweigerten die kubanischen Behörden
amerikanischen Radrennfahrern die Einreise zur Teilnahme an einem Wettkampf. Solche
Einreiseverweigerungen haben sich auf amerikanischer und kubanischer Seite in den
vergangenen Wochen vermehrt. Immer wieder flüchten Kubaner in den benachbarten US-Bundesstaat
Florida. Wir haben mit dem Bischof von Orlando-Florida, Thomas Wenski, gesprochen.
Er hat Kuba in den vergangenen Tagen besucht. "Ich denke, dass die Hoffnung
im Moment das Wichtigste für Kuba ist. Die Tatsache, dass viele Kubaner eine Zukunft
außerhalb ihres Landes suchen, ist ein Zeichen dafür, dass sie die Hoffnung verloren
haben, in Kuba eine Zukunft zu sehen. Daher denke ich, dass die Kirche die Aufgabe
hat, den Frieden in der Gesellschaft zu ermöglichen und eine Zukunft für die Kubaner
aufzubauen, und zwar für die Kinder und alle die dort geboren sind.“ Eine wichtige
Funktion für die Zukunft der Insel hat die Caritas, wie Bischof Wenski weiß. "Caritas-Kuba
hat ihre Tätigkeit ausgeweitet, auch wenn sie durch staatliche Vorgaben behindert
wird. Es ist nichtsdestotrotz erstaunlich, wie sich diese Institution in der kubanischen
Gesellschaft integriert hat. Damit hat Caritas auch die Solidarität in der Gesellschaft
gefördert. Daher ist sie ein wahres Zeichen der Hoffnung für das heutige Kuba.“ (rv
07.02.07 mg)