Der Erzbischof von Neapel, Kardinal Crescenzio Sepe, drängt seine Mitbürger in Süditalien,
"nicht immer die Opfer zu spielen". Bei einem Kongress in Neapel meinte Sepe, um die
Probleme des zurückgebliebenen, so genannten "Mezzogiorno" zu lösen, reiche es nicht,
"unser Schicksal zu bejammern und auf ein wundersames Eingreifen des heiligen Gennaro
zu hoffen. San Gennaro", der Stadtpatron, "hilft uns, wenn wir uns selber mal einen
Ruck geben." Derweil hat der scheidende Erzbischof von Palermo auf Sizilien, Kardinal
Salvatore De Giorgi, zum entschiedenen Kampf gegen die Mafia aufgerufen. Bei
seiner Abschiedsmesse in der Kathedrale von Palermo drängte er auch die Bürger der
Stadt zu einer "kulturellen und moralischen Mobilmachung für eine neue Mentalität".
So sollten sie gegen Drogenhandel, Prostitution, Schwarzarbeit und vor allem gegen
die Organisierte Kriminalität vorgehen.