2007-02-05 12:15:33

Vatikan/Schweiz: Bischof und Weihbischof emeritiert


Der Bischof von Chur, Amédée Grab (77), tritt nach achteinhalb Jahren als Oberhirte der Diözese zurück. Papst Benedikt XVI. hat die vor zwei Jahren eingereichte Demission heute angenommen. Auch einer der beiden Weihbischöfe, Peter Henrici SJ, ist heute aus dem Amt geschieden. Bischof Amédée Grab wird bis zur Amtsübernahme des neuen Bischofs weiterhin als Apostolischer Administrator das Bistum leiten.
Eine Zusammenfassung von Mario Galgano:
Amédée Grab verkörpert den Urtypus des katholischen Kirchenmannes in der Schweiz: Er versteckte sich nie vor schwierigen Situationen und versuchte immer diplomatisch zu sein. Es verwundert also nicht, dass die Schweizer Agentur Kipa ihn als "ein Ökumeniker und Mann der Versöhnung" bezeichnet. Diplomatisches Geschick und Fingerspitzengefühl musste er unter anderem unter Beweis stellen, als er 1998 vom Domkapitel zum Bischof des tief gespaltenen Bistums Chur und damit zum Nachfolger von Bischof Wolfgang Haas gewählt wurde. Der umstrittene Bischof Wolfgang Haas wechselte nach anhaltenden Protesten zum Vaduzer Erzbischof nach Liechtenstein.
Amédée Grab war auch Präsident des Rates der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) mit Sitz im Schweizerischen St. Gallen. Kardinal Peter Erdö übernahm Ende 2006 seine Nachfolge.
Weihbischof Peter Henrici musste sich durch Papst Johannes Paul II. mehrmals bitten lassen, bis er 1993 das Amt des Churer Weihbischofs annahm. Der früher an der Päpstlichen Gregoriana-Universität lehrende Professor Peter Henrici hätte seinen Lebensabend gerne im geliebten Rom verbracht. Als Feuerwehrmann musste er aber ins brennende Bistum Chur wechseln.
Der zweite Churer Weihbischof, Paul Vollmar, behält bis zur Amtsübernahme des neuen Bischofs alle Befugnisse, die er als Generalvikar besitzt.
Nach der Annahme des Rücktritts des Churer Diözesanbischofs Amédée Grab durch den Papst wird der Apostolische Nuntius in der Schweiz, Erzbischof Francesco Canalini, sich im Bistum nach Kandidaten für die Nachfolge Grab erkundigen. Ihm ist freigestellt, wie er dabei vorgeht. Das Ergebnis seiner Befragungen meldet er nach Rom. Dort wird unter den Vorschlägen eine Auswahl getroffen. Der Nuntius muss anschliessend Referenzen zu den ausgewählten Kandidaten einholen. Aufgrund dieser Ergebnisse erstellt der Vatikan eine Liste mit drei Kandidaten. Aus dieser Liste wählt dann das 24-köpfige Churer Domkapitel - zur Zeit ist ein Sitz vakant - den neuen Bischof.
(rv/kipa 5.2.2007 mg)








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