Naher Osten: Jordaniens Prinz will Friedensgespräche
Das Nahost-Quartett
will heute in Washington neue Wege für den Friedensprozess eröffnen. Doch die jüngsten
Gefechte im Gaza-Streifen mit Toten und Verletzten legen den Vermittlern aus Russland,
der EU, den Vereinigten Staaten und der UNO schon zu Beginn Steine in den Weg. Die
Kirchen befürworten diese Friedensgespräche. Prinz Hassan von Jordanien war gestern
beim Papst, der sich wiederholt besorgt über die Lage im Nahen Osten geäußert hatte.
Hassan erinnerte gegenüber Radio Vatikan daran: Die Hamas ist nicht die ganze islamische
Welt. "Der Zweck einer Friedenskonferenz ist es, Brücken zu bauen zur internationalen
Gemeinschaft. Wir spüren, dass die Situation durch Extremisten polarisiert wurde." Der
Islam sei heterogen, das dürfe die Welt nicht vergessen. Und: Die Religionen müssen
zusammen arbeiten, so Hassan. Dass vor allem Europa die Nahost-Gespräche neu beleben
will, begrüßte der Prinz nach seinem Papstbesuch ausdrücklich. "Ich unterstütze
die Erklärung der Europäischen Muslime. Ihr Aufruf, dass Europa eine führende Rolle
übernehmen muss, Frieden und Sicherheit in der Welt voranzutreiben, bringt eine neue
Identität zum Vorschein. Eine Identität die an Lesen und Lernen glaubt, an hartes
Arbeiten, an den Respekt vor den Eltern und den Familienmitgliedern. Leider werden
die guten Nachrichten von den Medien oft nicht verbreitet. Wir müssen den Einfluss
der Medien bremsen und mehr direkte Begegnung zwischen Bürgern ermöglichen und den
öffentlichen Raum wieder neu entdecken." (rv 02.02.07 bp)