2007-02-01 13:28:38

EU: Kardinal Erdö, "Der Gottesbezug allein reicht nicht"


RealAudioMP3 Deutschland hat die EU-Ratspräsidentschaft inne – Angela Merkel hat auf Ihre Agenda die europäische Verfassung gesetzt. Sie will, dass in den sechs Monaten ihrer Führung zumindest geklärt wird, wie’s weiter geht, nachdem Frankreich und Holland den Verfassungsvertrag abgelehnt hatten. Viele Christen erhoffen sich, dass mit diesem neuen Anlauf vielleicht auch der explizite Gottesbezug gerettet werden könnte. Er fehlte in dem Entwurf, ganz allgemein ist nur von religiösen Traditionen die Rede. Kardinal Peter Erdö ist Erzbischof Esztergom-Budapest und seit vergangenem Jahr auch Präsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen. Kardinal Erdö ist vorsichtig und glaubt nicht, dass der Gottesbezug allein entscheidend ist:

Wichtig ist, dass die Verfassung nicht feindlich gegenüber der christlichen Identität eingestellt ist, und dass sie nicht gegen die Werte ist, die wir für fundamental halten aufgrund unseres Glaubens. Im bisherigen Text gab es ja bereits sehr positive Elemente, aber es kommt letztlich darauf an, diese positiven Prinzipien auch umzusetzen. In den verschiedenen Ländern Europas gibt es verschiedene Auffassungen über den Geltungsanspruch rechtlicher Regelungen.“

Ein Beispiel: Der solidarische Umgang der Mitgliedsstaaten untereinander. Kardinal Erdö sieht da Mängel gerade aus der Perspektive der neuen EU-Mitglieder in Osteuropa.
 
„Die neuen Mitgliedstaaten sind enttäuscht, weil sie sich nicht gleichberechtigt behandelt fühlen. Das ist natürlich nicht die Schuld der EU an sich, sondern hängt - gerade mit dem Blick auf die internationale Konkurrenz – mit der Schwäche dieser Volkswirtschaften nach dem Fall des Kommunismus zusammen. Vor allem der Privatsektor ist sehr schwach.“

(rv 01.02.07 mc)
 







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