Bei einer Serie gezielter Anschläge auf Schiiten sind am letzten Tag des Aschura-Festes
im Irak mehr als 40 Menschen getötet worden. In einer schiitischen Moschee in der
Nähe von Baakuba wurden nach Polizeiangaben bei einem Selbstmordanschlag allein 23
Menschen getötet. An den Aschura-Feierlichkeiten in der Stadt Kerbela beteiligten
sich nach Angaben des Gouverneurs der gleichnamigen Provinz etwa 1,5 Millionen Pilger.
In Kerbela befindet sich das Mausoleum von Imam Hussein, dem Enkel des islamischen
Propheten Mohammed, an dessen Tod die Schiiten am Aschura-Fest mit Trauerumzügen erinnern.
Wegen
der religiösen Unruhen und der zunehmenden Kriminalität steigt die Zahl der Binnenflüchtlinge
im Irak jeden Tag um durchschnittlich etwa tausend Menschen. Seit dem Anschlag auf
das schiitische Mausoleum von Samarra im Februar 2006 hätten rund 360.000 Menschen
ihre Häuser und Wohnungen verlassen und seien in andere irakische Regionen gezogen,
heisst es in einer Studie der Internationalen Organisation für Migration (IOM), die
in Washington bekannt wurde. Angesichts der blutigen Auseinandersetzungen zwischen
Schiiten und Sunniten flüchteten die Menschen aus den "gemischten Zonen", um in "homogeneren"
religiösen Gebieten zu leben. (diverse 31.01.07 mg)