2007-01-31 12:32:28

Großbritannien: Kirche kritisiert Adoptionsgesetz


Die katholische Kirche in Großbritannien hält an ihrer Weigerung fest, keine Kinder zur Adoption an gleichgeschlechtliche Paare vermitteln. Sie sperrt sich damit gegen einen entsprechenden Beschluss der Regierung. Der Primas von England und Wales, Kardinal Cormac Murphy-O'Connor, hofft nun, dass Abgeordnete in der kommenden Parlamentsdebatte "einige grundsätzliche Fragen des Kindeswohls" aus christlicher Sicht einbringen. Zuvor hatte er die britische Regierung dazu aufgefordert, die katholischen Adoptionsagenturen von der Verpflichtung auszunehmen, Kinder an homosexuelle Paare zu vermitteln. Als Kompromiss hatte O'Connor angeregt, katholische Stellen zu verpflichten, die Paare an andere Agenturen weiterzuleiten. Die Antwort von Premierminister Tony Blair war jedoch knapp und bündig: Es gebe keine Ausnahmen, die katholischen Adoptionsagenturen hätten allerdings 21 Monate Zeit, sich dem Gesetz anzupassen.
O'Connor nannte es "erfreulich", dass die Regierung die "Erfahrung und hervorragende Arbeit" der kirchlichen Agenturen anerkannt habe. Offensichtlich wollten die B ehörden während einer zweijährigen Übergangsperiode mit den kirchlichen Adoptionsstellen weiterhin zusammenarbeiten und sie finanziell unterstützen. Der Kardinal sprach nicht mehr davon, die landesweit sieben kirchlichen Adoptionsstellen schließen zu wollen.
Premierminister Tony Blair hatte nach breiten öffentlichen Debatten am Montag angekündigt, dass das geplante Antidiskriminierungsgesetz nach einer Übergangsfrist Ende 2008 vollständig in Kraft treten soll. Es sieht unter anderem vor, dass niemand "wegen seiner sexuellen Orientierung benachteiligt" werden darf. Das betrifft auch das Recht, Kinder zu adoptieren.
(rv/kap 31.01.07 mg/bp)







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