2007-01-29 11:26:25

D: Keine Verringerung der Evangelischen Kirchen


RealAudioMP3 Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) wird nach Einschätzung des Braunschweiger Bischofs Friedrich Weber nicht am Plan festhalten, die Zahl der Landeskirchen auf die Hälfte zu verringern. Diese Vorstellung sei vom Tisch, sagte er heute in Wolfenbüttel. Die Debatten beim Zukunftskongress in Wittenberg hätten gezeigt, dass Fragen der Qualität entscheidender seien als solche der Quantität.
Der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber, sieht Deutschlands evangelische Kirche durch den Zukunftskongress in ihrem Reformkurs bestärkt. Einen Weg zurück gebe es nicht mehr, sagte der EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber am Wochenende in der Lutherstadt. Kirchliche Kernaufgaben wie die Gestaltung der Gottesdienste stünden im Mittelpunkt der geplanten Reformen. Die Entscheidung über konkrete Projekte liege nun bei den Leitungsgremien der Landeskirchen und der EKD.
Mehr als 300 Vertreter aller 23 Landeskirchen hatten seit Donnerstagabend in Wittenberg über die kirchlichen Reformperspektiven bis 2030 diskutiert. Grundlage war das vor einem halben Jahr vorgelegte EKD-Papier "Kirche der Freiheit". Die Empfehlungen einer Expertenkommission hatten in der Kirche eine zum Teil heftige Diskussion ausgelöst. Mit der Reformdebatte reagiert die EKD auf langfristige Entwicklungen wie weiteren Mitgliederschwund, sinkende Finanzkraft und Bevölkerungsrückgang.
Von Wittenberg gehe das Signal aus, dass die Konzentration auf die kirchlichen Kernaufgaben kein leeres Wort sei, sagte Huber. Trotz aller Kontroversen sei auf dem Kongress klar geworden, dass die evangelische Kirche in einen Zukunftsprozess hineingeraten sei. "Wir sind kritisch miteinander umgegangen, und das ist gut so", sagte der Berliner Bischof. Die Kirche dürfe nicht zu harmlos ihre Probleme diskutieren. Nun gehe es darum, Reform- und Pilotprojekte in Gang zu bringen und gelungene Beispiele bekannt zu machen. Huber schlug vor, den Diskussionsprozess fortzusetzen, möglicherweise mit einer Zukunftswerkstatt in Barmen.
Als drei vorrangige Handlungsfelder nannte Huber die Qualität der Gottesdienstgestaltung, das Zusammenwirken von ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitern sowie das Verhältnis von herkömmlichen und neuen Gemeindeformen. Der Reformprozess orientiere sich an der kirchlichen Aufgabe, den Glauben zu wecken und zu stärken. Die demographische und die finanzielle Entwicklung stünden nicht im Mittelpunkt, sondern seien nur Rahmenbedingungen der Veränderungen. Huber sprach sich ferner für ein gemeinsames Profil des Pfarrberufs innerhalb der EKD aus. So könne der Wechsel von Pfarrern zwischen Landeskirchen vereinfacht werden.
(kna/ekd.de 27.01.07 sk)

Unser Audio-Angebot: Auszüge aus dem Schlußwort von Bischof Huber. Quelle: EKD.







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