Die Bischöfe sind außer sich über die Titelgeschichte eines italienischen Wochenmagazins.
Dabei hatten Reporter in Beichtstühlen bei Schein-Beichten getestet, ob Priester in
bestimmten Fällen auch gegen kirchliche Vorgaben zu einer Lossprechung bereit sind.
Der Generalsekretär der italienischen Bischofskonferenz, Giuseppe Betori, sprach von
einer "tiefen Verletzung religiöser Gefühle". Die Reporter hätten sich "ins Herz des
kirchlichen Lebens, nämlich ins Sakrament der Vergebung, eingeschlichen". Ähnlich
empört äußert sich auch ein Leitartikel der Vatikanzeitung "Osservatore Romano". In
einem Fernsehinterview äußerte sich Betori auch zu weiteren brennenden Themen der
italienischen Kirche. So seien die Bischöfe durchaus für ein neues Gesetz zur Religionsfreiheit;
sie warnten aber davor, alle religiösen Subjekte, die es auf italienischem Boden gebe,
für "gleich" zu erklären. Das seien sie nämlich aus historischen Gründen nicht, aber
auch aus Gründen, die mit ihrer Organisation und Natur zusammenhingen. Scharf wandte
sich der Vertreter der Bischofskonferenz gegen Pläne in der italienischen Linksregierung,
die so genannten "de-facto-Paare" rechtlich aufzuwerten. Das bedeute, so Betori, eine
weitere Aushöhlung und Entwertung der Ehe. (ansa/O.R. 28.01.07 sk)