Der "Berg der Kreuze"
in Litauen wurde kürzlich durch einen schweren Brand teilweise zerstört. Der Hügel
im litauischen Siauliai ist ein nationaler Wallfahrtsort, an dem sich Volksfrömmigkeit
und Freiheitsdrang spiegeln. Die Pilger pflegen Kreuze auf den Hügel zu stellen, verbunden
mit einem Wunsch oder Dank. In dem Land, wo 80 Prozent der Bevölkerung katholisch
ist, hat der Brand hat tiefe Wunden hinterlassen, so der litauische Theologe Vincas
Kudirka.
„Etwa 50 Quadratkilometer wurden vom Feuer zerstört. Einige sagen
nun, dass das durch eine Kerze verursacht wurde, die während der Nacht brannte. Es
ist schade, denn das litauische Volk hat vieles überlebt. Die litauische Bischofskonferenz
hat deshalb entschieden, das Denkmal neu zu erbauen.“
Papst Johannes Paul
II. hatte auf dem Hügel 1993 einen Gottesdienst zelebriert. Und im vergangenen September
hatte Papst Benedikt XVI. ein Kreuz für den Hügel gestiftet. Sowjetische Herrscher
ließen ihn einst einwalzen. Doch die Litauer ließen sich nicht beirren und errichteten
ihn immer wieder neu. „Es ist nicht nur unser Glaubenssymbol, es
ist auch unser Resistenzsymbol. Denn dieser Hügel kommt schon mit den Kreuzen aus
dem 18. Jahrhundert. Es ist wie ein Symbol des Friedens und der Einheit des litauischen
Volks. Es hat mit Glaube aber auch mit etwas stärkerem zu tun. Man muss auch betonen,
dass nicht nur Litauer hingehen, sondern auch Leute aus Russland, Deutschland oder
Polen, um dort zu beten.“