Benedikt: Art des Sprechens darf kein ökumenisches Hindernis werden
Mit einem Appell zur gemeinsamen Glaubensverkündigung hat Papst Benedikt XVI. die
internationale Gebetswoche für die Einheit der Christen beendet. Die Welt erwarte
ein solches gemeinsames Zeugnis der Christen, sagte das Kirchenoberhaupt gestern Abend
in der römischen Basilika Sankt Paul vor den Mauern. An dem katholischen Vesper-Gottesdienst
nahmen zahlreiche hochrangige Vertreter anderer christlicher Kirchen und Gemeinschaften
teil.
Benedikt XVI. rief die Christen der verschiedenen Konfessionen zum gemeinsamen
Lesen der Bibel auf. Das Hören auf das Wort Gottes sei vorrangig für das Bemühen um
Ökumene. Die Kirche lebe „nicht aus sich selbst, sondern von dem Wort, das aus Gottes
Mund kommt“.
Die Einheit lasse sich nicht verordnen, sondern müsse auf einem
gemeinsamen Glauben gründen, betonte der Papst. Zur ökumenischen Praxis gehöre deshalb
auch, eigene Glaubensüberzeugungen anderen mitzuteilen. Dabei dürfe die Art und Weise,
wie man über den katholischen Glauben spreche, nicht zu einem Hindernis werden. Ein
ehrlicher Dialog müsse aber auch die Möglichkeit zu „brüderlicher Kritik“ einschließen. (kna
26.01.07 gs)