Vatikan: Papst appelliert an ethische Standards der Medien
Gewalt in Videospielen oder Filmen zu verherrlichen ist Perversion. So das Urteil
von Benedikt XVI. in seiner Botschaft zum diesjährigen Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel.
Diesen Tag begeht die Kirche jährlich am 20. Mai, der Papst veröffentlicht seinen
Auffruf jedoch traditionell am 24. Januar, dem Gedenktag des Pressepatrons Franz von
Sales. Das Thema der Botschaft: “Kinder und Soziale Kommunikationsmittel: eine Herausforderung
für die Erziehung. Wir stellen Ihnen die Botschaft vor:
Der Papst spricht
von zwei Arten der Erziehung: Erziehung der Kinder und Erziehung der Medien. Medien
prägten die Kultur und Gesellschaft und seien deshalb eine Herausforderung für die
Eltern. "In der Tat gibt es Stimmen, die sagen, dass der Einfluss der Medien
im Erziehungsprozess dem von Schule, Kirche und – vielleicht sogar – Familie gleichkommt.“ Wirklichkeit
sei für viele das, was die Medien als wirklich ausgeben. Folglich müsse die Medienwirtschaft
verantwortlich handeln. Gleichzeitig müssen Kinder einen angemessenen Umgang mit den
Medien einüben. So werde ihr Gewissen geformt, die kulturelle, moralische und geistliche
Entwicklung gelenkt. "Kinder zur Unterscheidungsfähigkeit in der Nutzung der
Medien zu erziehen ist die Verantwortung von Eltern, Kirche und Schule. Die Rolle
der Eltern ist von vorrangiger Bedeutung.“ Schulen und Pfarreien sollen die
Eltern dabei unterstützen. Der Papst weiter: "Medienerziehung sollte positiv
sein. … Schönheit, eine Art Spiegel des Göttlichen, inspiriert und belebt Herz und
Geist junger Menschen, während Hässlichkeit und Vulgarität eine erniedrigende Wirkung
auf Einstellungen und Verhalten haben.“ Im zweiten Teil der Botschaft wendet
sich der Papst an die Medienschaffenden selbst. Sie seien ethischen Standards verpflichtet.
Dieser Meinung seien alle, "die einen Sinn für gesellschaftliche Verantwortung haben“.
Doch der wirtschaftliche Wettbewerb dränge zu "niedrigen Standards“. "Obwohl
festzustellen ist, dass viele Menschen, die in den Medien tätig sind, den Wunsch haben,
zu tun, was richtig ist, müssen wir ebenfalls feststellen, dass die in den Medien
Tätigen besonderem psychologischen Druck und ethischen Dilemmata ausgesetzt sind.
… Jeder Trend, Programme – einschließlich Filme und Video-Spiele – zu produzieren,
die im Namen der Unterhaltung Gewalt verherrlichen und antisoziales Verhalten oder
die Banalisierung menschlicher Sexualität darstellen, ist eine Perversion – um so
abstoßender, wenn diese Programme für Kinder oder Jugendliche gemacht werden.“ Der
abschließende Appell des Papstes richtet sich an die Verantwortlichen der Medienwirtschaft.
Sie sollen die Produzenten anleiten und ermutigen, "das Gemeinwohl zu schützen,
die Wahrheit zu bekräftigen, die Menschenwürde jedes einzelnen zu verteidigen und
die Achtung vor den Bedürfnissen der Familie zu fördern“. (rv 24.01.07 bp)