In Kenias Hauptstadt
Nairobi tagt zur Stunde das sechste Weltsozialforum - eine bunte Gegenveranstaltung
zum Weltwirtschaftstreffen von Davos. Mehrere zehntausend Teilnehmer sind dabei unter
dem Motto "Widerstand von unten, Lösungen von unten". Wir fragten den Jesuiten Martin
Maier von "Stimmen der Zeit", ob dem NGO-Gipfel von Nairobi nicht der Ruch des Beliebigen,
Unkonkreten anhaftet. "Es ist richtig, dass vor zwei Jahren beim letzten weltweiten
Weltsozialforum der venezolanische Präsident Hugo Chavez einen großen Auftritt hatte.
Soweit ich das hier sehe, wird das in Nairobi nicht der Fall sein, dass hier Politiker
das Weltsozialforum zu ihrer Plattform nehmen. Beliebigkeit? Ich würde das nicht so
sagen; es gibt schon Verbindendes... Es gibt aber auch eine große Unterschiedlichkeit.
Da sind Gruppierungen, bei denen man sich fragt, ob das realistisch ist, wenn sie
etwa die Abschaffung der Weltbank oder des Internationalen Währungsfonds fordern.
Es wird auch in Nairobi kein einzelnes Abschlußkommuniqué geben - das wäre gegen die
Idee des Weltsozialforums. Stattdessen ist für den vierten Tag ein Treffen der Gruppen
vorgesehen, um zu überlegen, was sie an nächsten praktischen Schritten unternehmen
können." (rv 23.01.07 sk)