Etwa 45 Juden im Jemen haben nach Drohungen muslimischer Extremisten ihre Wohnungen
verlassen. Der israelische Rundfunk berichtete unter Verweis auf lokale Quellen, die
in der nördlichen Provinz Sadaa lebenden Juden hätten Drohbriefe erhalten und seien
aufgefordert worden, das Land zu verlassen. Daraufhin hätten sie sich vorerst in ein
Hotel der Provinzhauptstadt Sadaa geflüchtet. Die Zeitung „Gulf News“ zitierte
heute aus dem Drohbrief, der der Extremistengruppe El Houthi zugeschrieben wird. Demnach
habe „genaue Beobachtung der Juden“ deutlich gezeigt, dass diese dem „Zionismus dienten“
und versuchten, Jemeniten von ihrer Religion und Moral abzubringen. Bereits in der
vergangen Woche hätten vier Maskierte der Gruppe gedroht, sie umzubringen, wenn sie
nicht umgehend das Land verließen. Im Jemen ist der Islam offizielle Staatsreligion.
Daneben gibt es aber eine kleine Gemeinde jemenitischer Juden sowie ausländischer
Christen und Hindus. (kna 220107 mc)