Vatikan: "Eltern können nicht geben, was sie nicht haben"
Die Mitgleider des vatikanischen "Think-Tank" zu Lateinamerika haben in den letzten
Tagen hinter verschlossenen Türen die Köpfe zusammengesteckt. Thema: Familie. Hier
kam die Päpstliche Kommission für Lateinamerika zu der Einsicht, dass die Kirche Eltern
in Lateinamerika besser begleiten und ausbilden muß. José Tola ist Sekretär der Kommission. "Die
Bildung der Kinder beginnt mit der guten Ausbildung der Eltern. Die Eltern können
ihren Kindern nicht geben, was sie selbst nicht haben. Darum haben wir bei unserem
Treffen zum Beispiel über eine bessere Vorbereitung auf das Ehe-Sakrament gesprochen.
Heute ist diese Vorbereitung in vielen Gegenden ziemlich dünn und einfallslos; sie
bereitet die Eltern nicht wirklich auf eine so delikate Aufgabe vor, wie es die Erziehung
von Personen ist. Außerdem muß die Familie immer in Kontakt mit anderen Einrichtungen
stehen können, die ihr bei der Ausbildung der Kinder Hilfestellung leisten können:
Ich meine die Pfarrei und die Schule. Die Bischöfe in Lateinamerika wissen genau,
dass sie sich im Moment seelsorglich vor allem um die Familien kümmern müssen. Wir
werden mit einer starken, aggressiven Strömung gegen das Leben konfrontiert, gegen
die Werte des Familienlebens. Wir hoffen, dass auch die bevorstehende CELAM-Konferenz
im brasilianischen Aparecida neue Ziele vorgeben wird für die Pastoral, die wir jetzt
brauchen."