Die so genannte "Patriotische Vereinigung" von Katholiken, die dem Pekinger Regime
nahestehen, reagiert kühl auf die gen China ausgestreckte Hand des Papstes. Der Vize-Präsident
des Verbandes, Liu Bainian, wollte die Ergebnisse des China-Gipfels, der in den letzten
Tagen intern im Vatikan stattfand, nicht kommentieren. Er wünsche allerdings so bald
wie möglich diplomatische Beziehungen zwischen dem Vatikan und China, so Liu. Dazu
stelle die Regierung zwei Bedingungen, nämlich einen Abbruch der Vatikan-Beziehungen
zu Taiwan und ein Versprechen des Papstes, sich nicht in Chinas innere Angelegenheiten
einzumischen. Die Teilnehmer des China-Treffens im Vatikan, darunter Kardinal
Joseph Zen von Hongkong, hatten sich gestern für "eine Normalisierung der Beziehungen"
zu Festland-China und für einen "respektvollen, konstruktiven Dialog" ausgesprochen.
Papst Benedikt XVI. kündigte einen Brief an die chinesischen Katholiken an. Eine italienische
Nachrichtenagentur spricht von einem "Langen Marsch", auf den sich der Papst jetzt
begeben habe. (agenturen 21.01.07 sk)