Vatikan: Chinagipfel will "Normalisierung der Beziehungen"
Benedikt XVI. will einen Brief an die Katholiken Chinas schreiben. Das gab der Vatikan
heute am Ende des Sondergipfels zur Lage der katholischen Kirche in China bekannt.
Der Papst sei über die Vorschläge der Konferenz unterrichtet worden. Die Teilnehmer
hatten ihren Willen bekundet, weiterhin "einen respektvollen und konstruktiven Dialog"
mit den Regierungsbehörden zu führen, um die Spannungen der Vergangenheit zu überwinden.
Sie wollten sich auf verschiedenen Ebenen für eine "Normalisierung der Beziehungen"
einsetzen, um gemeinsam für das Wohl des chinesischen Volkes und des Friedens in der
Welt zu arbeiten. "Im Licht der schwierigen Geschichte der Kirche in China und
der wichtigsten Ereignisse der vergangenen Jahre" habe man die besonders ernsten und
dringendsten kirchlichen Probleme unter die Lupe genommen. Die Lösungen müssten in
Übereinstimmung "mit den grundlegenden Prinzipien der göttlichen Verfassung der Kirche
und der Religionsfreiheit" gefunden werden. Mit "besonderer Freude", so die Vatikanerklärung,
habe man festgestellt, dass "nahezu alle" Bischöfe und Priester in Gemeinschaft mit
dem Papst stehen. Teils unter großem Leid hätten Bischöfe, Priester und Laien an ihrer
Treue zum Stuhl Petri festgehalten, ohne Kompromisse einzugehen. Das zweitägige
Treffen im Vatikan stand unter der Leitung von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone.
Teilgenommen hatten die Bischöfe aus Hong Kong - also Kardinal Zen, aus Macao und
Taiwan, sowie die zuständigen Beobachter des Vatikans. Die Gespräche waren detailliert
und geprägt von Offenheit und herzlicher Brüderlichkeit, heißt es in der Erklärung
des Vatikanischen Pressesaals. (rv 20.01.07 bp)