Vatikan: Lutherisch-katholischer Dialog zeigt Fortschritte
In der Weltgebetswoche
für die Einheit der Christen rückt ab heute auch wieder der Dialog zwischen Lutheranern
und Katholiken ins Licht. Auf Weltebene setzte er unmittelbar nach dem Zweiten Vatikanischen
Konzil ein. Seit Ende der 60er-Jahre finden zahlreiche Diskussionen und Austausche
statt. Mit der Untersuchung zum Thema „Die Apostolizität der Kirche“ beschloss die
internationale lutherisch/römisch-katholische Kommission für die Einheit 2006 nun
die vierte Phase ihres Dialogs. Matthias Türk vom Päpstlichen Rat für die Einheit
der Christen kümmert sich um die Beziehungen zwischen der katholischen und der lutherischen
Weltgemeinschaft. Türk weiß, welche Themen die Kommission im vergangenen Jahr behandelt
hat.
„Innerhalb eines spannungsgeladenen Fragenkomplexes zum Kirchenverständnis
sind im einzelnen folgende Themen behandelt worden: Die Apostolizität als Wesenseigenschaft
der Kirche in Kontinuität mit ihrer ursprünglichen Gründung. Die Apostolizität des
ordinationsgebundenen Amtes. Ein weiteres Thema war die der Kirche zur Verfügung stehenden
Mittel, Glaube und Lehre in den der Kirche von den Aposteln ein für alle Mal mitgeteilten
Wahrheiten zu bewahren.“
Die Zusammensetzung der Kommission brachte laut
Türk die Erfahrungen aus der gesamten Welt zusammen, da die Teilnehmer aus allen Kontinenten
stammen. Insgesamt stehe dieses jüngste Ergebnis des bilateralen Dialogs zwischen
Lutheranern und Katholiken auf Weltebene für einen weiteren ökumenischen Fortschritt.
"Neben
den Schwierigkeiten, die immer mit dem ökumenischen Dialog verbunden sind, hat sich
die Gemeinschaft zwischen Lutheranern und Katholiken in zahlreichen gemeinsamen Gottesdiensten
und Begegnungen sowohl in Deutschland als auch auf Weltebene gefestigt, von denen
verschiedene Beispiele genannt werden können. Der Besuch jedes Jahr einer finnischen
Delegation zum Festtag des Heiligen Henrik, des Patrons von Finnland (am 19. Januar)
hier in Rom mit einer persönlichen Begegnung mit dem Heiligen Vater. Dann eine lutherische
Delegation, bestehend aus Bischöfen und hohen Repräsentanten aus den USA, die zu Begegnungen
und Geprächen mit unserem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen
nach Rom gekommen waren. Und auch weitere römische Dikasterien besucht haben.“