Generalaudienz: "Ökumenisch geeint in der Nächstenliebe"
Morgen beginnt die
„Weltgebetswoche für die Einheit der Christen“. Aus diesem Anlass hat Papst Benedikt
XVI. bei der Generalaudienz zu einer Ökumene der Nächstenliebe aufgerufen. Thema der
Gebetswoche in diesem Jahr. Ein Wort aus dem Markusevangelium: „Er macht, daß die
Tauben hören und die Stummen sprechen“ (Mk 7, 37) „Dieses Wort gibt das Staunen
der Menschen wieder, die Zeugen der Heilung eines Taubstummen durch Jesus wurden.
Wir Christen machen doch eine ähnliche Erfahrung: Im Effata der Taufe werden wir fähig,
das Wort Gottes zu hören, es unseren Mitmenschen weiterzugeben und es durch gute Werke
zu bezeugen. Gerade das konkrete Tun stärkt die Solidarität und die Einheit. Die Hilfe,
die Christen für Bedürftige leisten, fördert Gemeinschaft und ist ein Zeugnis für
die Treue zu den Weisungen des Herrn. So ist der gemeinsame Einsatz aus Nächstenliebe
– neben der beständigen Ausrichtung auf Christus, das lebendige Wort Gottes, und neben
der Prüfung des Gewissens – ein wichtiger Schritt, damit sich Christen näher kommen
und einmütig die Gabe der Einheit von Gott erflehen." Die Einheit ist ein
Gottesgeschenk. Wir müssen darum beharrlich beten. Je mehr wir uns Christus im Gebet
nähern, um so enger wird auch unsere Beziehung zu den anderen Betern. Der Heilige
Geist stärke eure Gemeinschaft im Gebet und in den guten Werken.“ Er spüre,
dass der Wunsch nach Einheit der Christen groß sei, sagte Benedikt XVI. und verwies
auf seine jüngste Begegnung mit dem orthodoxen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios
I., bei seiner Türkei-Reise im November. Gleichzeitig sprach sich der Papst auch für
eine engere Kooperation von Juden und Christen für Frieden und Gerechtigkeit in der
Welt aus. In Italien wird jährlich am 17. Januar der Tag für christlich-jüdische Beziehungen
begangen. (rv / kna 170207 mc)