Die Laien in den Mittelpunkt
stellen – das ist die Forderung, die die indische Bischofskonferenz anlässlich ihrer
19. Vollversammlung. Die 118 Bischöfe haben vor allem über die Rolle der Laien und
deren Berufung in Indien gesprochen. Auch bei den indischen Christen spielt weiterhin
das Kastensystem eine große Rolle. Der Bischof von Poona in Indien, Valerian D`Souza,
erläutert, was die Anliegen der indischen Bischöfe betreffend den Laien sind:
„Dass sie nicht zweitrangig sind. Bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil gab es zwei
Stufen, und zwar die Hierarchie und die Laien. Die Hierarchie waren die Leute an der
Macht. Aber in der Würde sind wir gleich. Wir alle haben die gleiche Aufforderung,
die Mission Christi weiterzuführen. So hatten wir eine Diskussion in dieser Richtung.
Wie können wir die Laien in unserer Kirche in den Pfarrgemeinden und Schulen den richtigen
Stellenwert geben? Daher soll es eine Zusammenarbeit geben.“
Die katholische
Kirche in Indien kann auf die Erfahrungen des Westens im Bezug auf die Rolle der
Laien zurückgreifen. Das bestätigt auch Bischof D´Souza.
„Ich nehme an,
dass wir einiges lernen können, wie die Kirche im Westen vorangeht. Bei uns aber besteht
das Problem nicht, dass weniger Leute zur Kirche kommen. Bei uns liegen die Kirchenbesuchszahlen
bei 80 bis 90 Prozent. Wir müssen nicht rausgehen, um zu sehen, wie wir die Leute
in die Kirche bekommen. Die Frage ist, welche Rolle diese Laien nun haben. Sie sollen
aktiver sein - und zwar in der Kirche, im Alltagsleben und auch in der Liturgie. Aber
eigentlich ist die Macht immer noch bei den Priestern und Bischöfen.“