Der chinesische "Untergrundbischof" Joseph Meng Ziwen ist im Alter von 103 Jahren
gestorben. Der Bischof der Industriemetropole Nanning in der südlichen Provinz Guangxi
erlag vergangenen Sonntag einem Krebsleiden, wie die Nachrichtenagentur"AsiaNews"
meldete. Die an Vietnam grenzende autonome Region Guangxi ist Heimat der Zhuang-Minorität,
eines Thai-Volks. Noch mit 100 Jahren hatte der Bischof jeden Sonntag in drei Pfarreien
Gottesdienst gefeiert. Meng soll heute beerdigt werden. Meng wurde am 19. März
1903 als Kind nichtkatholischer Eltern geboren und ließ sich als Jugendlicher taufen.
Nach dem Studium der Philosophie und Theologie im heutigen Malaysia empfing er 1935
in Nanning die Priesterweihe. Bald nach der kommunistischen Machtübernahme 1949 wurde
er der Kollaboration mit dem früheren Kuomintang-Regime angeklagt und Anfang der fünfziger
Jahre in ein Umerziehungslager gesteckt, aus dem er erst 1970 freigelassen wurde.
1984 wurde Meng mit Erlaubnis des Heiligen Stuhls zum Bischof geweiht. Um Schwierigkeiten
mit den kommunistischen Behörden zu vermeiden, habe er kirchenamtliche Dokumente aber
immer nur als einfacher Pfarrer unterzeichnet, so "AsiaNews". (asianews/kap 13.1.07
mg)