2007-01-12 15:31:25

Österreich: Katholische Stimmen zum Regierungsprogramm


Die kirchlichen Reaktionen auf das Programm der gestern angelobten neuen Bundesregierung sind durchwachsen. So meint etwa der Präsident des katholischen Familienverbandes Johannes Fenz gegenüber Radio Stephansdom, dass die Regierung das Konzept des Kinderbetreuungsgeldes nicht ganz verstanden habe.

"Ich glaube, dass das Papier, gerade was familienpolitische Maßnahmen betrifft, ein sehr schwaches ist, weil es wenig bis gar keine Elemente enthält, die Familien stärkt, die Ehe und Familie absichert."

Demgegenüber sieht der Generalsekretär der Caritas Österreich, Stefan Wallner, auch eine Reihe sehr positiver Kapitel im Programm der neuen Regierung.

"Das Behindertenkapitel ist sehr ambitioniert, also Maßnahmen für behinderte Menschen auf dem Arbeitsmarkt, insgesamt auch Arbeitsmarkt - sehr ambitioniert, Vollbeschäftigung als Ziel, auch wenn nicht wirklich klar erläutert ist, wie das gelingen soll. Wir wissen, dass wir hier strukturelle Probleme haben und Menschen fast dauerhaft vom Arbeitsmarkt ausgegrenzt sind. Hier brauchen wir spezifische Maßnahmen - da fehlen konkrete Vorschläge."

Wallners Fazit:

"Beim ersten Durchlesen bleiben gemischte Gefühle, es gibt viele gute Ansätze und einige sehr konkrete Ziele, die auch gut festgemacht sind, die in eine wichtige und richtige Richtung deuten, vieles ist aber unkonkret, und vielfach sind es nur Überschriften, wo man erstens noch nicht genau sagen kann, was ist genau damit gemeint, und zweitens, wie wird das tatsächlich umgesetzt werden."

(Radio Stephansdom, 12.01.07 gs)







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