2007-01-12 19:51:38

Polen: Kirche überpüft Akte aller Bischöfe


Die katholische Kirche Polens reagiert auf die Geheimdienst-Verstrickungen des Warschauer Erzbischofs Stanislaw Wielgus mit einer Überprüfung aller Bischöfe. Jeder Bischof solle das Institut für das Nationale Gedächtnis (IPN), das die Unterlagen der kommunistischen Geheimdienste verwahrt, um eine Überprüfung bitten, beschloss die Bischofskonferenz heute einstimmig bei einer Sondersitzung in Warschau. Zudem sollen in allen 44 Diözesen lokale kirchliche Untersuchungskommissionen eingerichtet werden, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Jozef Michalik. Bisher hatte es nur in sieben Diözesen entsprechende Einrichtungen gegeben.
In einem Interview verteidigte der Vatikanbotschafter in Polen seine Rolle bei der Ernennung von Wielgus. Dabei habe es keine Verfahrensfehler gegeben, Wielgus selbst habe seine Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst schlicht verheimlicht, sagte Erzbischof Jozef Kowalczyk.
Der Episkopatsvorsitzende Michalik betonte, "die Kirche fürchtet keine Wahrheit, die Wahrheit verteidigt die Kirche". Er selbst habe bereits die von der Kirche eingerichtete Historische Kommission darum gebeten, seine «Akte» im IPN zu überprüfen. Nun müsse die Versöhnungsarbeit intensiviert werden. Am Sonntag wollten sich die Bischöfe mit einem entsprechenden Hirtenbrief an alle Katholiken des Landes wenden.
(kna 12.01.07 gs)







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