In Warschau sprechen die Bischöfe heute hinter verschlossenen Türen über die Folgen
des Falles Wielgus. Sie wollen dabei auch über neue Richtlinien für die Aufarbeitung
der eigenen Vergangenheit in den Zeiten des Kommunismus beraten.
Es sei
höchste Zeit, in der polnischen Kirche eine Untersuchung voranzubringen, bei der kirchliche
Kommissionen in ganz Polen den Lebenslauf von Priestern auf eine eventuelle Kollaboration
mit der kommunistischen Geheimpolizei SB überprüfen, zitieren Zeitungen den Vorsitzenden
der Bischofskonferenz, Erzbischof Jozef Michalik von Przemysl. Der Sprecher der Bischofskonferenz,
Jozef Kloch, sagte: "Wir müssen globale Lösungen finden, um dieses Problem zu regeln,
damit mir es nicht jede Woche mit ähnlichen Fällen zu tun haben." Zugleich appellierte
Kloch an die Presse, Informationen über angebliches Zusammenarbeiten mit den kommunistischen
Geheimdiensten ohne Emotionen zu betrachten. An dem Treffen nehmen rund 45 Oberhirten
teil. Stanislaw Wielgus selbst ist nicht unter ihnen. Infolge seines Rücktritts gilt
er als Alt-Erzbischof und gehört nicht mehr zum Bischofsrat. Nach dem Treffen, dessen
Ende für 16 Uhr angekündigt ist, werden sich die Bischöfe in einer Pressekonferenz
den Fragen von Journalisten stellen.