Tausende von Menschen haben heute in St. Peter an der Messe des Papstes zum Fest Erscheinung
des Herrn teilgenommen. In seiner Predigt ermunterte Benedikt XVI. die Menschen von
heute, sich wie die Sterndeuter von damals auf die Suche nach der Wahrheit zu machen.
Ein Wort seines Vorgängers Johannes Paul II. aufnehmend, rief der Papst den suchenden
Menschen unserer Zeit zu: "Habt keine Angst vor Christus, dem Licht der Welt!" "Das
ganze Zweite Vatikanische Konzil war eigentlich motiviert durch den Willen, der zeitgenössischen
Menschheit Christus als Licht der Welt zu verkünden", so der Papst. Heute stelle sich
die Frage, wieweit die Kirche mit dieser Aufgabe eigentlich gekommen sei - in einer
globalisierten Welt, in der nicht mehr Europa oder der Westen im Mittelpunkt stehe.
In einer Welt auch, in der die Massenmedien manchmal "unsere Fähigkeit zu einer kritischen
Synthese schwächen". Benedikt machte die Politiker, die Wissenschaftler und die
Führer großer nichtchristlicher Religionen als die "Sterndeuter unserer Zeit" aus.
Die Menschheit sei auf der Pilgerfahrt zu Christus, aber auch Gott pilgere sozusagen
zum Menschen hin. An die Vertreter der großen nichtchristlichen Traditionen gewandt,
sagte der Papst: "Lasst euch mit dem Licht Christi konfrontieren! Er ist gekommen,
um zu vollenden, was die Hand Gottes in die religiöse Geschichte der Zivilisationen
eingeschrieben hat. Möge keiner Angst haben vor Christus und seiner Botschaft! Und
wenn die Christen als begrenzte und sündige Menschen ihn im Lauf der Geschichte manchmal
verraten haben, dann zeigt das noch deutlicher: Christus ist das Licht, und die Kirche
gibt dieses Licht nur weiter, wenn sie eins mit ihm bleibt." (rv 06.01.07 sk)