Kardinal Joachim Meisner will den Familien in Deutschland Mut zu Ehe und Familie machen.
Der Kölner Erbischof hat heute für 2007 ein «Jahr der Ehe und Familie» im Erzbistum
ausgerufen. Das ganze Jahr über versuchen zahlreiche kirchliche Veranstaltungen, Impulse
für Ehe und Familie zu setzen. Denn die Ehe bleibe die Quelle für Familie, erklärte
der Kölner Kardinal heute bei der Präsentation des Familienjahres.
"In unserer
Gesellschaft ist es leider nicht mehr selbstverständlich, dass wenn man "Familie"
sagt, die Ehe automatisch mitgedacht wird. Das ist aber bei uns in der Kirche anders.
Für uns ist Ehe immer nur denkbar im Hinblick auf die Familie und die Familie immer
nur denkbar im Hinblick auf die Ehe. In dieser Einheit kann die Familie auch ein zuverlässiger,
belastbarer Grundfaktor unseres gesellschaftlichen und kirchlichen Lebens sein."
Gleichzeitig
wandte sich der Kardinal gegen eine rein biologistische Sicht von Elternschaft.
"Vaterschaft
und Mutterschaft sind nicht nur biologische Kategorien, sondern auch geistige, spirituelle
Realitäten. Es gibt leider, wie Sie wissen, manche Kinder, die haben eigentlich keine
Eltern, sondern nur Erzeuger. Und es gibt viele kinderlose Fraue und Männer, die im
ureigensten Sinn Vater und Mutter sind. Zum Beispiel war Mutter Teresa im biologischen
Sinn nie Mutter. Doch alle Welt definiert sie nur mit dem Zusatz "Mutter".
Außerdem
hat das Erzbistum nach den Worten des Kardinals einen «Ehe- und Familienfonds» in
Höhe von 7 Millionen Euro eingerichtet. Die Kapitalerträge von 300.000 Euro im Jahr
sollen innovative Familienprojekte zum Schutz des Lebens fördern, so Kardinal Meisner. (domradio
04.01.07 gs)