Ein orthodoxer jüdischer
Rabbiner ist derzeit zu Gesprächen im Vatikan. Rabbi Jehuda Levin, Heilig-Land-Beauftragter
der US-Rabbiner-Allianz, will die Zusammenarbeit jüdischer Religionsvertreter mit
dem Vatikan verstärken; das sagte er uns heute in einem Interview. "Seit dem Zweiten
Vatikanischen Konzil hat es bemerkenswerte Annäherungen zwischen Katholiken und Juden
in sehr vielen Fragen gegeben. Aber ein Punkt, der noch nicht sehr intensiv angegangen
wurde, ist doch sehr wichtig für die Gesellschaft: Da geht es um alles, was die Familie
bedroht und zerstört. Abtreibung, Ehe unter Homosexuellen, die ganze homosexuelle
Agenda; Internet-Pornographie außerdem, Scheidung. Das sind Themen, an denen jüdische,
katholische, schwarze oder weiße Familien in aller Welt zerbrechen; da müssen wir
uns zusammensetzen und diese Themen wirklich angehen." Rabbi Levin nennt für eine
solche Zusammenarbeit auch ein konkretes Beispiel aus dem letzten Herbst: "Als
Jerusalem kurz davor war, eine Homo-Parade und einen entsprechenden Kongreß zu erleben,
hat sich der Vatikan in den Chor von Religionsführern eingereiht, darunter auch Juden
und Moslems, die dagegen ihre Stimme erhoben. Daraufhin wurde die Parade verschoben.
Wir haben da einen neuen Level in den ökumenischen Beziehungen erlebt: Da haben sich
führende Moslems und Katholiken mit jüdischen Führern geeinigt, und ihre Stimme war
in aller Welt zu hören. Das ist erst der Anfang." (rv 02.01.07 sk)