2006-12-30 15:20:07

Irak: Christliche Reaktionen auf Hinrichtung


Der syrisch-katholische Erzbischof von Bagdad, Athanase Matti Shaba Matoka, hat nach der Bekanntmachung der Hinrichtung von Saddam Hussein das irakische Volk augerufen, sich für den Frieden und die Sicherheit des Landes einzusetzen. Dazu sollen auch alle "wichtigen Politiker in Europa und Amerika" beitragen. Er teile die ablehnende Haltung des Papstes gegenüber der Todesstrafe, so der syrisch-katholische Oberhirte. Allerdings solle auch in diesem Moment auf die nach wie vor dramatische Lage der Christen im Irak hingewiesen werden.
Der Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams, bedauerte, sich "nicht mehr für die Verhinderung des Krieges im Irak eingesetzt" zu haben. Das sagte das anglikanische Kirchenoberhaupt gegenüber dem britischen Fernsehen BBC.
Der Weltkirchenrat ÖRK sprach sich grundsätzlich gegen die Todesstrafe aus. Generalsekretär Samuel Kobia erklärte in Genf, jede Exekution sei „eine Tragödie“.
Als „schwerwiegenden strategischen Fehler" bezeichnete die Hinrichtung Saddams der Generalsekretär der katholischen Stiftung "Beato Angelico" mit Sitz in Assisi, Pater Jean Marie Benjamin. Der Irak riskiere nun, noch tiefer in das Chaos zu sinken, so der Dominikaner.
Auch die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch verurteilte die Hinrichtung. Saddam sei verantwortlich für zahlreiche schreckliche Verletzungen der Menschenrechte, die trotz ihrer Brutalität aber keine Hinrichtung rechtfertigten, erklärte Richard Dicker von Human Rights Watch in Bagdad. Die Achtung einer Regierung für die Menschenrechte sei an ihrem Umgang mit jenen zu erkennen, die diese am schwersten verletzt hätten.
(adnkronos/ts 30.12.06 mg)









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