Die Menschenrechtsbewegung Human Rights Watch hat die irakische Regierung aufgefordert,
das Todesurteil gegen Saddam Hussein nicht zu vollstrecken. Die Todesstrafe sei prinzipiell
unmenschlich, sagte Human Rights Watch-Vertreter Richard Dicker in New York. Er kritisierte
zudem, der Prozess gegen Saddam Hussein und seine Mitangeklagten sei nicht fair und
politisch beeinflusst gewesen. Dagegen hatte ein Sprecher des Weißen Hauses das Urteil
als „Meilenstein“ auf dem Weg des Landes zu einem Rechtsstaat begrüßt. Nachdem
ein Berufungsgericht in Bagdad die Todesstrafe gegen Saddam bestätigte, kann die Vollstreckung
des Urteils nur noch von Präsident Dschalal Talabani verhindert werden. Der frühere
irakische Machthaber Saddam Hussein muss binnen 30 Tagen mit seiner Exekution rechnen.
Nach Angaben der Regierung in Bagdad sollen sich schon Hunderte Iraker als Henker
beworben haben. Die Regierung betonte jedoch, dass sie einen solchen Posten gar nicht
ausgeschrieben habe. (div 27.12.2006 ms)