2006-12-27 15:24:59

Guatemala: Auch nach zehn Jahren Frieden kein Ende der Gewalt


Anhaltende Gewalt in dem Land auch zehn Jahre nach Ende des Bürgerkrieg hat Misereor beklagt. Die derzeitige Regierung unternehme nur völlig unzureichende Schritte gegen die Armut, so das das katholische Hilfswerk. Den staatlichen Institutionen gelinge es nicht, die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte der Menschen zu schützen. Die Zahl der Kapitalverbrechen in Guatemala sei zuletzt dramatisch angestiegen. Allein im Jahr 2005 habe die Polizei mehr als 5.000 Morde verzeichnet. Alarmierend sei, dass die Justiz nicht funktioniere und Verbrechen straflos blieben. In nur fünf Prozent der Mordfälle seien Untersuchungen eingeleitet worden. Auf 500 Morde hab es lediglich eine Verurteilung gegeben. Die hohe Kriminalitätsrate ist dem Hilfswerk zufolge auch eine Folge der Perspektivlosigkeit der Bevölkerung; über die Hälfte der Menschen lebe in Armut. Bei der Landverteilung habe es keine nennenswerte Fortschritte gegeben. Dabei sei die Landfrage Bestandteil der Friedensvereinbarungen von 1996 gewesen. Weiter bemängelt Misereor, dass die Guatemalteken, besonders die Landbevölkerung, keinen Zugang zu medizinischer Versorgung hätten. Am 29. Dezember 1996 war der 36-jährige Bürgerkrieg mit schätzungsweise 200.000 Todesopfern offiziell für beendet erklärt worden.
(kna 271206 mc)







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