Piergiorgio Welby wird nicht nach dem katholischen Ritus beerdigt, weil die Kirche
den Tod durch Sterbehilfe nicht akzeptiert. Piergiorgio Welby habe "wiederholt und
öffentlich seinen Wunsch bekräftigt, sein eigenes Leben zu beenden, was gegen die
katholische Lehre ist", teilte die Leitung der Diözese Rom mit. Nach dem Tod des unheilbar
kranken Welby ist die Sterbehilfe-Debatte in Italien neu entflammt. Zahlreiche Politiker
forderten die schnellstmögliche Einführung eines neuen Gesetzes zum Thema Euthanasie.
«Es ist klar, dass die einmal begonnene Debatte jetzt fortgeführt wird», sagte Ministerpräsident
Romano Prodi. Ob der Arzt, der in der Nacht zum Donnerstag Welbys Beatmungsgerät
abgestellt und ihm ein Beruhigungsmittel gespritzt hatte, juristisch zur Verantwortung
gezogen wird, ist vorerst unklar. Laut dem italienischen Gesetz drohen ihm 15 Jahre
Haft wegen Totschlag oder Mord, da in Italien sowohl aktive als auch passive Sterbehilfe
verboten sind. Nur bei hirntoten Patienten ist die passive Euthanasie erlaubt. (rv
23.12.06 mg)