2006-12-23 13:13:26

D: Islamrat unterstützt Kardinal Meisner


Der Vorsitzende des Islamrats, Ali Kizilkaya, unterstützt das Verbot multireligiöser Feiern an Schulen durch den Kölner Kardinal Joachim Meisner. «Ich kann die Bedenken des Kardinals nachvollziehen», sagte Kizilkaya der Tageszeitung «Die Welt». Eine Religionsvermischung könne keiner wollen. Er könne die Aufregung über die Richtlinie nicht verstehen. Nach den Worten Kizilkayas läuft die Integration nicht über multireligiöse Feiern. Es sei absurd zu meinen, die Anordnung des Kardinals stelle die ganze Integration in Frage. Der Islamrats-Vorsitzende sagte weiter, auch ihm gehe es darum, das islamische Profil zu erhalten. Das hindere die Begegnung mit anderen Religionen nicht. «Ich kann einer nichtislamischen Feier beiwohnen. Das heißt ja nicht, dass ich diese Religion annehme», so Kizilkaya. Die Anwesenheit könne das
Kennenlernen fördern.
Enttäuscht äußerte sich der Islamrats-Vorsitzende über die Ende November veröffentlichte «Handreichung» der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zum Verhältnis zu den Muslimen. Das Papier sei ein «sehr evangelikal geprägtes Abgrenzungsdokument» und keine Anleitung zum Dialog. Zwar sei auch hier die Sorge um das eigene Profil nachvollziehbar. Aber die Stellungnahme sei wenig hilfreich, «wenn man eine so geschickte Verpackung von Vorurteilen und Verallgemeinerungen in die Öffentlichkeit bringt». So bekundete Kizilkaya Unverständnis über die EKD-Aussage, in vielen Fällen sei der Islam mit der Tradition eine unheilige Allianz eingegangen. Zudem kritisiert der Islamratvorsitzende den im Text erhobenen Missionsanspruch. Dies
passe nicht zum Dialog.
(kna 23.12.06 mg)







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