Papst Benedikt XVI.
unterstützt die Gründung eines Kardinal-Ratzinger-Studienzentrums. Die Einrichtung
soll in Rom mit Hilfe von Tantiemen für Schriften aus der Zeit von Joseph Ratzinger
als Kardinal entstehen. Darüber sprachen vergangene Woche im Vatikan jene zwölf internationalen
Verlagshäuser, die Rechte an Ratzinger-Texten halten, unter ihnen aus dem deutschsprachigen
Raum die Verlage St. Benno, Herder, Sankt Ulrich, Johannes, Friedrich Pustet und Urfeld.
Die Idee eines Studienzentrums geht auf den Ratzinger-Schülerkreis zurück, den der
Salvatorianerpater Stephan Horn leitet.
"Das soll zunächst ein Dokumentationszentrum
sein, in dem die Texte, die Übersetzungen und die Sekundärliteratur, also die Auseinandersetzungen
mit der Theologie von Joseph Ratzinger gesammelt werden. Es soll eine Möglichkeit
bieten, seine Theologie studieren und aufarbeiten zu können."
In der Tat
sieht P. Horn in der Ratzinger-Forschung noch erhebliche Lücken.
"Die Ekklesiologie,
also die Perspektive der Kirche in der Sicht von Joseph Ratzinger, ist schon stärker
erforscht worden. Aber im Grund ist da noch sehr vieles offen. Biblische Theologie,
Patristik und Fundamentaltheologie dürften die Schwerpunkte sein, die dem Papst am
wichtigsten sind."
Überlegungen logistischer Art haben die Ratzinger-Schüler
ebenfalls bereits angestellt.
"Das Studienzentrum soll voraussichtlich
in Rom entstehen. Wir haben noch keinen Zeitplan, aber Sie müssen bedenken, dass wir
diesen Gedanken schon seit sieben, acht Jahren verfolgen und dann auch mit dem Papst
besprochen haben, wir könnten also möglicherweise schon bald anfangen." (ansa/rv
20.12.06 gs)