Russland: Orthodoxer Priester für Caritas-Mitarbeiter
In der Ökumene mit
der russischen Orthodoxie gibt es zwar mitunter kleinere Rückschritte, doch auch
Hoffnungszeichen sind zu verbuchen; manche von ihnen klein, aber sehr konkret. So
wünscht sich die russische Caritas ausdrücklich einen orthodoxen Priester für die
Seelsorge ihrer orthodoxen Mitarbeiter in Nizhniy Novgorod östlich von Moskau. Das
Oberhaupt der katholischen Kirche in Russland, Erzbischof Tadeusz Kondrusiewicz, ist
in diesem Sinn aktiv geworden.
„Wir haben uns am vergangen Montag mit Vertretern
der orthodoxen Kirche getroffen und dabei die Rolle der Caritas in Russland angesprochen,
bei der viele Orthodoxe mithelfen. Wir haben dann den Wunsch geäußert, dass es gut
wäre, wenn ein orthodoxer Priester in Nizhniy Novgorod dabei sein könnte.“
Die
orthodoxe Kirche habe den Wunsch nach einem "Leih-Priester" positiv aufgenommen, sagte
Kondrusiewicz. Gleichzeitig fügte er hinzu, dass gerade Papst Benedikt XVI. jede Annäherung
an die Orthodoxie immer wieder gewünscht habe.
„In der Tat sprechen die
Katholiken hier mit den Orthodoxen, es gibt viele Zusammenkünfte! Viele betonen auch,
dass sie dieses gemeinsame Zeugnis möchten. Die Leute sagen auch, dass sie gemeinsam
die Herausforderungen des moralischen Relativismus annehmen möchten.“
Erzbischof
Kondrusiewicz hat seinem orthodoxen Gesprächspartner eine russische Ausgabe von Joseph
Ratzingers Buch „Einführung in das Christentum“ geschenkt. Der Moskauer Metropolit
Kyrill hatte den orthodoxen Gläubigen die Lektüre des Buches empfohlen. (rv 21.12.06
mg)