Der unheilbar kranke Piergiorgio Welby, der in den vergangenen Monaten einen Kampf
für das Recht auf Sterbehilfe geführt hatte, ist tot. Die Radikale Partei (PR) erklärte
bei einer Pressekonferenz, der Anästhesist Marco Riccio habe dem an Muskelschwund
leidenden Welby gestern Abend gegen 23.00 Uhr ein Beruhigungsmittel verabreicht, das
Beatmungsgerät abgeschaltet und damit seinen Tod herbeigeführt. Ein Gericht hatte
noch am vergangenen Samstag entschieden, dass nach italienischem Recht Welbys Antrag
auf aktive Sterbehilfe nicht stattgegeben werden könne. In Italien sind sowohl aktive
als auch passive Sterbehilfe verboten. Nur bei hirntoten Patienten ist die passive
Euthanasie erlaubt. Ärzten drohen bei Zuwiderhandlung bis zu 15 Jahre Haft. Der Fall
Welby hatte in Italien eine heftige Diskussion über die Sterbehilfe ausgelöst. (rv
21.12.06 gs)