Die Waffenruhe im Libanon vom August beendete zwar den Krieg, nicht aber die tiefe
politische Krise des Nahost-Staates, in dem als einzigem der Region eine nennenswerte
Anzahl Christen leben. Da mag ein Problem wie das der Lage der christlichen Medien
im Libanon marginal erscheinen – doch das ist es nur auf den ersten Blick, erklärt
Marc Aellen, Generalsekretär des katholischen Medienverbandes SIGNIS.
„Nach
dem Krieg bin ich in den Libanon gegangen, um die Schäden bei den Radio- und Fernsehstationen
anzusehen. Dort angekommen, habe ich festgestellt, dass wirklich eine Tragödie stattgefunden
hat - auch für unsere katholischen Radio- und Fernsehstationen. Es handelt sich um
einen Millionen-Schaden. Alle Antennen wurden zerstört, und das schlimmste ist, dass
viele Christen arm sind. Diese armen Christen können kein Radio und Fernsehen via
Satellit empfangen. Denn sie haben keine Mittel, um eine Satellitenschüssel zu kaufen.
Das bedeutet auch, dass die Leute, die am meisten die Medien brauchen, keinen Zugang
dazu haben.“
Mit Massendemonstrationen blockiert die von Syrien unterstützte
Hisbollah den Regierungssitz, um den als prowestlich geltenden Präsidenten Siniora
zu stürzen. Die syrienfreundliche Opposition hat heute Neuwahlen verlangt, der christliche
Oppositionsführer Michel Aoun schloss sich der Forderung an. In einer Lage wie dieser
ist die Bedeutung der Medien ist für die Christen im Libanon gar nicht hoch genug
einzuschätzen, sagt Aellen.
„Das Radio und das Fernsehen sind ihre einzigen
Verbindungen mit der katholischen Welt. Deshalb haben wir von SIGNIS entschlossen
einen Aufruf zu geben, um Geld zu finden für die Hilfe an den katholischen Medien
im Libanon.“
Weitere Informationen und Erläuterungen zum Appell von Signis
finden Sie unter der Internetadresse www.signis.net.