Geht es voran für
die katholische Kirche im Heiligen Land? Diese Frage begleitet die Gesprächrunden
der bilateralen Kommission zwischen Heiligem Stuhl und Israel, die soeben hat eine
weitere Verhandlungsetappe hinter sich gebracht hat. P. David Jaeger, Fachmann für
die Beziehungen zwischen Kirche und Staat im Heiligen Land:
„Thema der
Verhandlungen ist die nötige Wieder-Bestätigung der historischen Steuerbefreiung für
die Kirche, die es ihr erlaubt, ihre karitative und religiöse Aufgabe im Heiligen
Land wahrzunehmen. Diese Steuerbefreiung garantiert auch, dass die Kirche ihr Eigentum
vor Gericht schützen kann. Das würde heißen, ein 80 Jahre altes Gesetz außer Kraft
zu setzen, das kirchliches Eigentum von der Rechtssprechung der Gerichte ausnimmt
und es auf die Ebene der Exekutive stellt. Die Delegationen haben in ihrer gemeinsamen
Mitteilung verständlicherweise nicht über Details gesprochen. Sie haben aber mitgeteilt,
dass sie Fortschritte gemacht haben und beide dazu entschlossen sind, die Verhandlung
zu beschleunigen.“
Die nächste Sitzung der Kommission wird am 29. Januar
2007 stattfinden. Zwischen Israel und dem Heiligen Stuhl besteht seit 1993 eine so
genannte „Gundsatzvereinbarung“; die aktuell laufenden Verhandlungen die Besitzrechte
der Kirche im Heiligen Land klären. Die Sozialeinrichtungen können auf Dauer nur dann
existieren, wenn sie ohne Steuerbelastung arbeiten können. Die meisten Nutznießer
sind Palästinenser. (rv 15.12.06 gs)