2006-12-06 15:29:13

Fidschi: Kirchen stellen sich gegen Putschisten


Die politisch einflussreichen Kirchen im Südseestaat Fidschi haben den Staatsstreich von Armeechef Frank Voreqe Bainimarama scharf verurteilt. Der katholische Hauptstadt-Erzbischof Petero Mataca von Suva rief die Bewohner des Inselstaates am Mittwoch auf, ihre Ablehnung des Umsturzes durch Beten und Fasten zum Ausdruck zu bringen. Mataca hatte in den Monaten vor dem Staatsstreich immer wieder betont, der gewaltsame Sturz einer demokratisch gewählten Regierung sei ein schwer wiegendes Verbrechen. Der Erzbischof lehnte daher vehement das Vorhaben des nun gestürzten Ministerpräsidenten Laisenia Qarase ab, die Beteiligten des Putsches aus dem Jahr 2000 zu begnadigen.
Der Putsch ist bereits der vierte in 20 Jahren. Zwei Mal erhob sich das Militär. Beim Umsturzversuch von 2000 stellte es sich jedoch gegen die Putschisten des Unternehmers George Speight. Obwohl der Aufstand niedergeschlagen wurde, erreichten die Putschisten ihr Ziel. Dem gestürzten indischstämmigen Ministerpräsidenten Mahendra Chaudhry verweigerte Armeechef Bainimarama die Rückkehr an die Macht.
An seiner Stelle wurde Laisenia Qarase eingesetzt, der seinen Posten in zwei Wahlen demokratisch legitimieren konnte. Die Bevölkerung Fidschis besteht mehrheitlich aus Angehörigen der melanesischen Ureinwohner und zu etwa 45 Prozent aus Indern. Immer wieder kommt es zu ethnischen Spannungen.
(kna 061206 mc)








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