Kurz vor den heutigen Präsidentschaftswahlen haben Menschenrechtsgruppen zu Gewaltverzicht
und politischer Toleranz aufgerufen. In einem am Wochenende in Caracas verbreiteten
Schreiben mahnen sie das Recht auf Meinungsfreiheit an und fordern alle Parteien auf,
die Autorität der Nationalen Wahlbehörde anzuerkennen. Zudem erinnern die Organisationen
die Kandidaten an ihr Versprechen, das Wahlergebnis anzuerkennen. Der Erzbischof
von Caracas, Kardinal Jorge Urosa Savino, hat die rund 16 Millionen wahlberechtigtetn
Venezuaner dazu aufgerufen, von ihrem Wahlrecht gebrauch zu machen. Sie sollten mithelfen,
Frieden zu schaffen, und alles vermeiden, was die Wahlen stören könne. Nach einem
aufgeheizten Wahlkampf liegt laut Umfragen liegt Amtsinhaber Hugo Chavez in der Wählergunst
deutlich vor seinem Konkurrenten Manuel Rosales. Bei einem Wahlsieg würde sich Chavez
eine weitere sechsjährige Amtszeit sichern. In Venezuela wird er vor allem von ärmeren
Bevölkerungsschichten unterstützt, weil er Teile der steigenden Öl-Einnahmen für Sozialausgaben,
etwa ins Bildungs- und Gesundheitssystem, investierte. (aciprensa, kna 03.12.06
bp)