2006-12-01 15:40:12

Vatikansprecher: "Ein extrem positives Ergebnis"


RealAudioMP3 P. Federico Lombardi, Leiter des vatikanischen Pressesaales, ist im Tross rund um Papst Benedikt und mit ihm zusammen aus Istanbul zurückgekehrt. Ein voller Erfolg, sagt Lombardi, war diese 5. Auslandsvisite Papst Benedikts, und das, obwohl sie unter schwierigen Vorzeichen stand.

„Ganz klar, wir können von einem extrem positiven Ergebnis sprechen: Mehr als erwartet werden konnte, wahrscheinlich auch auf Seiten des Papstes selber und seinen Mitarbeitern. Ich erinnere daran, dass früher bei Johannes Paul II. bei solchen schwierigen Reisen oft dessen Mut und sein gläubiges Vertrauen bewundert wurde – oft lagen die Ergebnisse dieser Reisen auch weit über dem, was man sich erhoffen konnte. Mit scheint, dass genau das gleiche jetzt mit Benedikt XVI. passiert ist. Es ist sehr schön zu sehen, dass der Mut und das Vertrauen der Päpste sich auch in schwierigen Situationen auszahlt.“

Die Bilder des Papstes, der in der „Blauen Moschee“ meditiert: Eine Geste, die einen großen Eindruck hinterlassen hat:

„Durchaus. Das ist sicher der Moment, der am meisten Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat und das auch in gewisser Weise das Neuartigste und Überraschendste ist. Mit Blick auf die Ereignisse der letzten Monate – so die Diskussionen nach den Missverständnissen um die Regensburger Rede – war der Besuch in der Moschee sicher jener symbolische Akt, der einem breiten Publikum deutlich gemacht hat, was schon in mehreren Erklärungen ausgedrückt worden war. Aber es brauchte eben genau diese Geste, diesen physischen Schritt, diesen Moment herzlicher und freundlicher Begegnung, der zeigt, dass die Distanz überwunden ist und dass der Dialog etwas Reales, Tiefes und Ehrliches ist. Ich würde sagen, dass dieser Moment innerer Sammlung des Papstes, aber auch die Herzlichkeit des Austauschs mit dem Großmufti und dem Imam besonders ausdrucksstarke und glückliche Momente waren.“

Ein weiterer symbolträchtiger Moment: Die Umarmung Benedikts XVI. mit Bartholomaios I. Wird dies den ökumenischen Dialog wieder beleben?:

„Es handelt sich um einen Weg, der weiter geht. Für Benedikt XVI. ist der ökumenische Dialog eine der Prioritäten seines Pontifikats. Über diesen Gestus hinaus waren auch die Worte bedeutsam, mit denen der Papst bei der Göttlichen Liturgie die mutige und herzliche Einladung Johannes Pauls II. wiederholte, gemeinsam über eine Neubestimmung des Papstamtes im Dienst an der Einheit der Kirche nachzudenken. Bei seiner letzten Predigt in der Heilig-Geist-Kathedrale hat der Papst seinen ausdrücklichen Willen zur Einheit noch einmal unterstrichen. Diese leidenschaftliche Sehnsucht nach Einheit als einer Priorität seines Pontifikats werden deutlich in dieser Umarmung mit Patriarch Bartholomaios, aber auch mit den anderen orthodoxen Vertretern.“
(rv 011206 mc)
 







All the contents on this site are copyrighted ©.