Benedikt XVI: "Frieden für die Welt!" Heilige Messe in Ephesus
Ephesus. Bekannt geworden
den Brief des Apostels Paulus an die Epheser. Dabei taucht dieser Name in vielen Handschriften
gar nicht auf. Der Brief ist an alle Christen in Kleinasien gerichtet. Entsprechend
dachte auch Papst Benedikt XVI. bei seinem ersten Gottesdienst auf türkischem Boden
an mehr Menschen als an die in Ephesus versammelten, als er zum Frieden im Nahen Osten
aufrief. Pater Max Cappabianca OP berichtet:
Etwa 500 Menschen nahmen bei strahlendem
Sonnenschein an dem Gottesdienst in dem Marienwallfahrtsort Ephesus teil: Ein kleiner,
fast intimer Rahmen für den Papst, der sonst Messen mit Zehntausenden Pilgern gewohnt
ist. Dem Theologenpapst bedeutet es viel, am Ort des Konzils von Ephesus 431 zu sein,
auf dem das erste Mariendogma verkündet wurde und wo nach der Überlieferung der Evangelist
Johannes die Mutter Jesu aufgenommen haben soll.
In seiner Predigt griff der
Papst die erste Lesung aus dem Epheserbrief auf, dem das Motto der Papstreise entnommen
ist: „Christus ist unser Friede.“ Frieden für alle Nationen und besonders für das
Heilige Land – so dann auch der Appell des Papstes in seiner Predigt:
„Von
diesem Streifen der anatolischen Halbinsel, einer natürlichen Brücke zwischen den
Kontinenten, erbitten wir Frieden und Versöhnung besonders für jene, die in dem Land
wohnen, das wir „heilig“ nennen, und als solches sowohl von den Christen, als auch
von den Juden und den Moslems angesehen wird. Frieden der ganzen Menschheit!“
Frieden
– auch eine ökumenische Aufgabe, so Benedikt: „Gerade in dieser
Perspektive einer universalen Befriedung wird die Sehnsucht nach der vollen Einheit
und Eintracht unter allen Christen tiefer und intensiver.“
Mit seiner Reise
wolle er die geistliche Verbundenheit mit der kleinen christlichen Minderheit des
Landes bekunden, die täglich vor „nicht geringen Herausforderungen und Schwierigkeiten“
stünde. Auch erinnerte an den im Februar in Trabzon ermordeten Priester Andrea Santoro.
Sein Tod sei ein Zeugnis für einen mit Freude gelebten Glauben, so der Papst. Die
Christen in der Türkei rief er zu Furchtlosigkeit auf. Im Vertrauen auf Gott sei Maria
ein Vorbild, sie habe auch in Schwierigkeiten Gott im „Magnificat“ Lob und Dank gesungen.
Am Schluss der Predigt betet der Papst, Maria möge immer den Weg der Menschen
begleiten, auf italienisch und – auf Türkisch! „Du, Mutter der Kirche,
begleite immer unseren Weg! Heilige Maria Mutter Gottes, bitte für uns! Aziz Meryem
Mesih’in Annesi bizim için Dua et”. Amen.”(rv 291106 mc)