Kurz vor dem Besuch von Benedikt XVI. im Phanar hat der Ökumenische Patriarch Bartholomaios
I. das Selbstverständnis seines Amtes betont. Das Ehrenoberhaupt der orthodoxen Kirche
veröffentlichte dazu ein 15-seitiges Dokument mit dem Titel "Die Sendung des Ökumenischen
Patriarchats im 20. Jahrhundert". Darin tritt er neuesten Versuchen zu einer Abwertung
des Ökumenischen Patriarchats durch einzelne orthodoxe, aber auch katholische Theologen
entgegen, die das Amt des Ökumenischen Patriarchen auf eine reine Ehrenfunktion reduzieren
wollen. Die Schrift steht auch mit dem Amtsjubiläum des Patriarchen im Zusammenhang:
Bartholomaios I. steht seit 15 Jahren an der Spitze des Patriarchats von Konstantinopel
und koordiniert die 15 unabhängigen orthodoxen Ostkirchen mit insgesamt rund 350 Millionen
Gläubigen. Zu seinem Hauptanliegen gehört es, die Einheit der östlichen Kirchenfamilie
trotz mancher Spannungen zu erhalten. Auf diesem Hintergrund konnte der unterbrochene
internationale katholisch-orthodoxe Dialog in diesem Herbst in Belgrad wieder aufgenommen
werden. (kathpress 22.11.06 mc)