Der Kompromiss der Innenministerkonferenz zum Bleiberecht sorgt weiter für politische
Diskussionen. Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU),
begrüßte den Beschluss, forderte aber wie der Berliner Innensenator Ehrhart Körting
(SPD) weitergehende Schritte. Die evangelische Kirche zeigte sich enttäuscht.
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber,
sagte auf der Landessynode in Berlin, die Hoffnung habe auf eine humane Lösung im
Interesse der Betroffenen habe sich nicht bestätigt. Die Synode erklärte,die Einzelheiten
des Beschlusses ließen befürchten, dass für die große Mehrheit der Betroffenen der
Ausreise- und Abschiebungsdruck erhöht werden solle. Nach dem Kompromiss erhalten
geduldete Ausländer ein Aufenthaltsrecht, wenn sie mindestens acht Jahre in Deutschland
leben. Bei Familien mit minderjährigen Kindern sind sechs Jahre Aufenthalt notwendig.
Zudem müssen sie ein Beschäftigungsverhältnis nachweisen, das ihren Lebensunterhalt
sichert. (kna 19.11.06 sk)