Sie ist eine Art Mutter Theresa des Mittelalters: Elisabeth von Thüringen. Aus adeligem
Hause stammend, setzte sich über die sozialen Schranken ihrer Zeit hinweg, um für
die Armen und Schwachen da zu sein. Heute, an ihrem Gedenktag, eröffnen in Erfurt
katholische und evangelische Kirche gemeinsamein Gedenkjahr unter dem Motto „Elisabeth
bewegt“. Wir haben mit dem Bischof von Erfurt, Joachim Wanke, gesprochen. Er ist von
der bleibenden Bedeutung Elisabeths überzeugt:
„In der heutigen Zeit, in
der so vieles sozial und gesetzlich abgesichert ist, bedarf es gleichsam einer zwischenmenschlichen
Barmherzigkeit. Diese Werke der Barmherzigkeit, wie zum Beispiel über den nächsten
gut reden, oder mit ihm ein Stück eines schwierigen Weges mitgehen. Ich hoffe sehr,
dass aus der Feier dieses Gedenkjahres viel Ermutigung für eine Vermenschlichung auch
unserer Gemeinden und unserer Gesellschaft ausgehen kann.“
Dabei geht
es nicht nur um Gebet und gute Werke:
„In einer Zeit, in der ja mit Religiosität
und mit Religion auch Gewalt legitimiert wird, halte ich das für besonders bemerkenswert
und wichtig. Das Evangelium, das nicht zur Nächstenliebe anstiftet, ist kein Evangelium.“ (rv
181106 mc)