Trotz aller Änderungen
und Neuerungen auch im kirchlichen Bereich bleibt das Ziel der ökumenischen Beziehungen
doch die "volle und sichtbare Einheit der Christen". Das hat Papst Benedikt XVI. heute
betont. Bei einer Audienz für die Vollversammlung seines Einheitsrates im Vatikan
bekräftigte er, alles zun zu wollen, "was die fundamentale Sache des Ökumenismus voranbringt".
Seit dem Konzil sei auf dem Weg der Ökumene viel erreicht worden, so der Papst; er
würdigte ausdrücklich die "Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre", die ja
auch vom Methodistischen Weltrat angenommen worden sei. Allerdings bleibe noch viel
ökumenischer Gesprächsbedarf. "Da bleibt vor allem die Schwierigkeit, eine gemeinsame
Vorstellung von der Beziehung zwischen Evangelium und Kirche zu finden und - damit
zusammenhängend - vom Geheimnis der Kirche, ihrer Einheit und von der Frage des Amtes
in der Kirche. Neue Schwierigkeiten sind außerdem im ehtischen Bereich aufgetaucht,
mit der Folge, daß die unterschiedlichen Positionen der christlichen Konfessionen
zu verschiedenen Fragen ihren orientierenden Wert in der öffentlichen Meinung geschwächt
haben. Gerade darum brauchen wir einen vertieften Dialog über die christliche Anthropologie,
über die Interpretation des Evangeliums und seine konkrete Anwendung hinaus. Und wir
brauchen noch stärker den Ökumenismus der Liebe, der direkt auf das neue Gebot zurückgeht,
das Jesus seinen Jüngern gegeben hat."