Papst Benedikt XVI. empfing am Wochenende den islamischen Philosophen und Pazifisten
Mustapha Cherif. Der Algerier ist für seinen Einsatz gegen religiös begründeten Hass
bekannt. Nach dem Treffen erklärte er, dass er vom Empfang und von der Aufmerksamkeit
des Papstes „beeindruckt“ sei. Die Audienz hatte Cherif bereits vor den moslemischen
Reaktionen auf die Regensburger Vorlesung beantragt. Der Vatikan kommentierte das
Treffen nicht. Dennoch sind besonders in Frankreich die Reaktionen groß ausgefallen,
da Cherif in diesem Land tätig ist. Im Mittelpunkt des Gesprächs zwischen Mustapha
Cherif und Papst Benedikt XVI. standen drei Vorschläge des algerischen Philosophen.
In Rom oder Genf soll ein interreligiöses Kolloquium zum Thema „Religiös motivierter
Hass“ stattfinden. Ein zweites Anliegen Cherifs ist die „Sensibilisierung der internationalen
Staatengemeinschaft im Bezug auf Beleidigungen und Angriffe gegen heilige Symbole“.
Der dritte Vorschlag bezieht sich auf die Verstärkung des weltweiten Dialogs. Der
Papst soll nach Aussagen Cherifs diese Vorschläge positiv bewertet haben. Benedikt
hätte noch hinzugefügt, dass die Christen keine Konkurrenz sondern Verbündete der
Muslime seien. Mustapha Cherif hat in Frankreich einen Verein für den Dialog zwischen
Christen und Muslime gegründet. (rv 15.11.06 mg)