Der SPD-Vorsitzende Kurt Beck hat sich für eine gesetzliche Neuregelung bei Spätabtreibungen
noch in dieser Legislaturperiode ausgesprochen. Eine "verantwortliche Lösung" sei
dringend erforderlich, sagte Beck im Interview der Wochenzeitung "Rheinischer Merkur".
Mit Blick auf den Widerstand weiter Teile seiner Partei sagte er, das Thema habe man
«"och nicht ausdiskutiert". Gespräche, die den Paragrafen 218 StGB beträfen, seien
immer schwierig. Beck verwies aber auf die entsprechende Vereinbarung im Koalitionsvertrag.
Als Spätabtreibungen gelten Schwangerschaftsabbrüche nach der 23. Woche. Nach
derzeit geltendem Recht kann ohne Einhaltung von Fristen und ohne jede Beratung bei
einer zu erwartenden Behinderung eines Kindes ein Schwangerschaftsabbruch vorgenommen
werden. Im vorigen Jahr wurden nach offiziellen Zahlen bundesweit 171 ungeborene Kinder
nach der 23. Woche abgetrieben. (kna 15.11.06 sk)