Vatikan: Kurie diskutiert über Milingo und Pflichtzölibat
Benedikt XVI. hat für kommenden Donnerstag sein Kabinett einberufen. Auf der Tagesordnung
stehen der exkommunizierte Kurienerzbischof Emmanuel Milingo und der Pflichtzölibat
für Priester. Das gab der Pressesaal des Heiligen Stuhls bekannt. Der Papst hat dazu
die Dikasterienchefs der römischen Kurie zu einer Sondersitzung zusammengerufen. Die
Runde solle "die Situation untersuchen, die infolge des Ungehorsams von Mons. Emmauel
Milingo enstanden ist, und Überlegungen zu den Fragen nach der Dispens von der Zölibatsverpflichtung
anstellen und den Fragen nach einer Wiederzulassung zum priesterlichen Dienst, die
in den vergangenen Jahren von verheirateten Priestern gestellt worden sind". Weitere
Themen seien nicht vorgesehen. Der sambische Erzbischof Milingo hatte sich im Oktober
durch eine illegale Bischofsweihe die Exkommunikation zugezogen. Er setzt sich für
die Möglichkeit einer Heirat von katholischen Priestern ein. Bereits 2001 war er durch
die Teilnahme an einer Massenhochzeit der Moon-Sekte in die Schlagzeilen geraten,
söhnte sich dann aber wieder mit dem Vatikan aus. Seit seinem Amtsantritt hat
Benedikt XVI. wiederholt die Präfekten und Präsidenten der römischen Dikasterien zu
beratenden Sitzungen einberufen. In seiner ersten Botschaft am Tag nach der Wahl appellierte
Benedikt an die Kardinäle, ihn durch die "beständige, aktive und kluge Zusammenarbeit
zu unterstützen". Über die Ergebnisse der vertraulichen Begegnungen und Sondergespräche
drang in der Regel nichts nach außen. (rv/kna 14.11.06 bp)