2006-11-12 11:37:10

Kommentar der Woche...


RealAudioMP3 ... diesmal von Professor Hans-Bernhard Wuermeling, Erlangen. "Leicht hätte es der Kommentator dieser Woche, ein Thema zu finden: in Nairobi tagt eine Weltkonferenz über die Erdewärmung, die keineswegs sicher und allenfalls wahrscheinlich menschengemacht ist. Die deutschen Bischöfe reisen - geteilt in zwei Gruppen - zum ad limina-Besuch nach Rom. In Amerika haben die Wähler geteilte Machtverhältnisse in Kongreß und Senat geschaffen, ohne daß damit abzusehen wäre, wie man aus dem Irak-Schlamassel herauskommt. All dem ist eines gemeinsam: man kann nichts dagegen machen - und nichts dafür, je nachdem. Und deswegen ist es auch egal, ob man es in Radio Vatikan kommentiert oder nicht. Denn letztlich handelt es sich um Dinge, für die wir nicht, allenfalls kaum verantwortlich sind, da den Menschen die Sorge für das ganze Universum, das bonum totius universi nach Thomas von Aquin nicht aufgetragen ist, vielmehr die Sorge um das Zunächstliegende. Und in diesem Sinne gibt es etwas zu kommentieren.
Da wendet sich doch das Sozialamt der Stadt Wien mit Zeitungsanzeigen und Plakaten an homosexuelle und lesbische Paare mit der Aufforderung, sich als Pflegeeltern für Kinder zur Verfügung zu stellen, deren Eltern ihren Pflichten - sei es aus guten oder sei es aus schlechten Gründen - nicht nachkommen können.
Allen Schmäh müßte der Kommentator den Ideologen im Wiener Sozialamt sagen und ihre Absicht rügen, auf diese Weise den Homosexuellen und Lesbierinnen sexuelle Gleichberechtigung zu bestätigen und diese in der Öffentlichkeit zu untermauern.
Doch darf es bei dem Schmäh nicht bleiben, denn die Geschichte hat einen bedenkenswerten Hintergrund. In Wien gibt es nämlich zu wenig Pflegestellen. Die Stadt gibt deswegen von ihren pflegebedürftigen Kindern hunderte in Pflegeheime oder vertraut sie Pflegeeltern außerhalb der Stadt an. Das ist ein Mißstand, das Heim sowieso, und die Pflegestelle außerhalb des Stadt deswegen, weil die Kinder außer dem Wechsel der für die sorgenden Menschen auch noch den Wechsel der heimatlichen Umgebung ertragen müssen.
Das Argument des Wiener Sozialamts, es wende sich nur aus Not an die Homosexuellen und Lesbierinnen, kann man deswegen, auch wenn es listig ist, nicht einfach abweisen. Aber - und deswegen der Kommentar in Radio Vatikan - man kann und muß dem Argument den Boden entziehen! Wer nicht will, daß Kinder Homosexuellen und Lesbierinnen zur Pflege anvertraut werden, kann sehr persönlich etwas dagegen tun. Nämlich sich hochherzig dazu bereit erklären, ein Kind in Pflege zu nehmen. Dann kann sich das Sozialamt nicht mehr auf Notstand berufen, wenn es seine Sexualgleichmacherei zu Lasten der Kinder in die Tat umsetzen will.
Und wer sich aus guten Gründen persönlich nicht zu einer Pflege bereitfinden kann, der mag sich doch wenigstens Gedanken darüber machen, weswegen es für uns Christen unverantwortlich ist, die Erziehung von Kindern, insbesondere auch die geschlechtliche, Menschen anzuvertrauen, deren sexuelle Ausrichtung vor Jahren noch offiziell als krankhaft bezeichnet wurde, was sich nur aufgrund geschickter Lobbyarbeit geändert hat.
Wo deshalb Handeln nicht möglich ist, ist mindestens Nachdenken angesagt und Aussprechen dessen, was recht ist."
(rv 12.11.06 sk)







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