"Drama des Hungers" - Papst fordert verantwortlichen Lebensstil
Mit eindringlichen
Worten hat Papst Benedikt XVI. heute eine Kehrtwende beim "Modell des globalen Fortschritts"
gefordert. Grund seien "der Skandal des Hungers, aber auch die Umwelt- und Energie-Notstände",
mahnte der Papst beim Angelusgebet vor mehreren tausend Menschen auf dem Petersplatz.
Benedikt wies auf das "Drama des Hungers" in den armen Ländern hin und rief dazu auf,
"die strukturlelen Gründe dafür" auszuschalten. Sie hingen mit der "Führung der Weltwirtschaft"
zusammen, "die den größten Teil der Ressourcen des Planeten nur einer Minderheit der
Bevölkerung zuweist", so der Papst. Und wörtlich: "Jeder Einzelne kann und sollte
etwas tun, um den Hunger einzudämmen - indem er einen Lebens- und Konsumstil annimmt,
der mit der Bewahrung der Schöpfung zu vereinbaren ist, und mit den Kriterien der
Gerechtigkeit." Die Christen lud Papst Benedikt ein, das Kreuzzeichen für sich
wiederzuentdecken. Sie sollten den Schöpfer für alles loben: "für Luft und Wasser
oder für die Nahrung". Im Vaterunser habe Jesus gelehrt, so der Papst wörtlich, "nicht
für mein, sondern für unser tägliches Brot zu beten". Das zeige, dass jeder Mensch
für seine Brüder verantwortlich sei. An seine Landsleute gerichtet sagte der
Papst: "Ein herzliches „Grüß Gott“ sage ich allen Pilgern und Besuchern deutscher
Sprache. In der christlichen Tradition heißt der Sonntag, der erste Tag der Woche,
an dem Christus von den Toten auferstanden ist, der Tag des Herrn. Jesus Christus
gebührt besonders an diesem Tag unser Lob und Dank. Die Mitfeier der Eucharistie ist
daher für uns der Höhepunkt eines jeden Sonntags. Und dieser Gottesdienst ist zugleich
Gottesgeschenk: Er bringt uns durch die Gemeinschaft mit Jesus Christus Segen und
Heil. Der Herr begleite euch alle an diesem Sonntag und in der neuen Woche!" (rv
12.11.06 sk)